Ein Nein nach außen ist ein Ja zu dir
- Marei Theunert
- 14. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Warum es so schwer ist, Grenzen zu setzen – und wie du anfangen kannst
Grenzen zu setzen klingt so einfach:
Sag, was du willst. Sag, was du nicht willst. Punkt.
Doch für viele Frauen fühlt sich genau das an, als würden sie gegen unsichtbare Regeln verstoßen.
Regeln, die wir früh gelernt haben: Sei freundlich. Sei verständnisvoll. Sei hilfsbereit. Sei nicht schwierig.Und so haben viele von uns verinnerlicht, dass „Nein“ sagen egoistisch ist – oder zumindest unbequem.
Das Ergebnis: Wir sagen Ja, obwohl unser Körper längst Nein schreit.
Wir lächeln, während sich innerlich alles zusammenzieht.
Wir funktionieren, um niemanden zu enttäuschen – und enttäuschen dabei uns selbst.
Warum es so schwer ist, Grenzen zu setzen
Grenzen sind eng verbunden mit unserer Fähigkeit, uns selbst wichtig zu nehmen.
Aber viele Frauen wurden so sozialisiert, dass sie genau das verlernen mussten.
Angepasstheit war Sicherheit. Harmonie war Liebe. Rücksicht war Zugehörigkeit.
Wenn du gelernt hast, dass Ablehnung droht, sobald du dich abgrenzt, dann ist es kein Wunder, dass dein Körper bei jedem „Nein“ in Alarmbereitschaft geht.
Das ist keine Charakterschwäche – es ist eine alte Schutzstrategie.
Doch was früher geholfen hat, dich zu schützen, verhindert heute vielleicht, dass du dich lebendig fühlst.
Wie sich fehlende Grenzen anfühlen
Frauen beschreiben es oft so:
„Ich spüre meine Grenze – aber ich gehe trotzdem drüber.“
„Ich merke erst im Nachhinein, dass es zu viel war.“
„Ich bin ständig angespannt. Mein Körper sagt Stopp, mein Mund sagt Ja.“
Und genau da entsteht Wut.
Nicht die laute, zerstörerische Wut – sondern die stille, innere.
Die Wut, die im Kiefer sitzt, im Rücken, in der Brust.Sie sagt: Ich kann nicht mehr.
Wut ist kein Problem.
Wut ist ein Signal.
Sie zeigt, dass du dich zu lange selbst übergangen hast.
Der erste Schritt: Dein Nein spüren lernen
Bevor du „Nein“ sagst, musst du spüren dürfen, wo dein Ja aufhört.
Das bedeutet:
innehalten.
atmen.
merken, wo dein Körper sich anspannt, wenn du zustimmst, obwohl du es nicht willst.
Ein erster Schritt kann sein:
Nimm dir einen Moment, bevor du antwortest.
Spüre in dich hinein, ob dein Körper weit oder eng wird.
Wenn es eng wird, darfst du prüfen: Muss ich das wirklich? Will ich das wirklich?
Grenzen sind kein Angriff.
Sie sind eine Form der Selbstfürsorge.
Und jedes Nein, das du sprichst, ist ein Ja zu deiner inneren Wahrheit.
Wenn du tiefer einsteigen möchtest:
In der aktuellen Podcastfolge von „Mausi, lass uns reden“ sprechen Marei und Lucia genau darüber:
warum es uns so schwer fällt, Grenzen zu setzen,wie sich Wut als Hinweis des Körpers zeigt
und warum „Ein Nein nach außen“ immer auch ein Ja zu dir selbst ist.
Jetzt hören auf Spotify, Apple Podcasts & Co:
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